Liebe Besucherinnen und Besucher,

wie kann die Energiewende gelingen, damit die Umwelt nicht weiter mit zu viel CO2 belastet wird und wir stabil, ausreichend und bezahlbar mit Erneuerbarer Energie versorgt werden? Viele Antworten dazu werden im Rahmen von WindNODE (Windenergie Nordostdeutschland), einem vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Förderprogramm, entwickelt. Es fokussiert auf innovative Ideen und Möglichkeiten, den Energieverbrauch flexibel an die Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien anzupassen. Damit erfolgt der Blick nicht nur  aus der Perspektive der Energieerzeugung, sondern insbesondere aus der Sicht der Energienutzer.

Schon dieser Perspektivwechsel hat das Interesse des BMWi bei der Auswahl dieses Projektes geweckt. Wir wollen neben der Entwicklung technischer Lösungen besonders die Menschen, also die Nutzer der Energie, für die neuen Wege begeistern! Aus meiner Erfahrung in Marketing und Hirnforschung weiß ich, dass die Akzeptanz der Menschen für neue Wege dann wächst, wenn Emotion und Verstand – also Herz und Hirn – mitgenommen werden.

Darum haben wir für die gewaltige globale Bedrohung des Klimawandels, der keine Staatsgrenzen kennt, das kreativ voneinander Lernen in den Mittelpunkt gestellt.

Wir laden ein zum Perspektivwechsel mit der jungen Generation, die von den Folgen des Klimawandels und dem Erfolg oder Misserfolg der Energiewende am stärksten betroffen ist. Wissenschaftlich begleitet durch die TU Berlin befragten wir Jugendliche aus Deutschland und Nepal zu ihren Ideen und Erfahrungen zum Thema Energie. Zwei Länder mit  vollkommen unterschiedlicher Ausgangslage: eines der reichsten und eines der ärmsten Länder der Erde mit zwei sehr verschiedenen Energiesystemen.

In Nepal wie in Deutschland wurde jeweils in einem mehrtägigen Unterricht  über  Energiethemen diskutiert und die Kreativität der jungen Menschen herausgefordert.  Dabei entstanden Fotos, die in Kombination mit kurzen Texten die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen auf den Umgang mit Energie und Umwelt  ausdrücken.  Man spürt, wie sich ihr Blick bei der Auseinandersetzung mit dem Thema schärft und wie die Verbindung aus Herz und Hirn auf ihre Kreativität wirkt.

Die Frage, was sie tun würden, wenn Erneuerbare Energie im Überfluss nutzbar wäre, offenbart die sehr verschiedenen Sichtweisen, Wünsche und Sorgen der jungen Menschen in den beiden Ländern. Die Kinder aus der Region Kankada in Nepal, die keinen Strom kennen, wären dankbar, wenn sie abends Licht zum Lesen hätten. Die Kinder aus Berlin hingegen sahen als größte Sorge, ohne Strom ihr Handy nicht mehr aufladen zu können. Allein das zeigt unterschiedlichen Sichtweisen zur Energie und zum Miteinander mit der Umwelt.

 

Um die unterschiedlichen Sichtweisen auf Energie und Umwelt zu zeigen, haben wir für dieses Buch 64 Beiträge aus einer Vielzahl im Projekt entstandener Fotos und Ideen ausgewählt. Sie zeigen, was die Jugendlichen beim Thema Energie als richtig und wichtig ansehen. Mit ihren Bildern und Texten möchten sie neben den Experten auch die breite Öffentlichkeit zum weiteren Nachdenken über die Energiewende anregen.

Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne die wohlwollende Unterstützung der Schulleitungen und der Lehrkräfte. In Nepal erfolgte die Auswahl in enger Zusammenarbeit mit LiScha, einer gemeinnützigen Organisation, die sich seit Jahren für die Chepang-Region einsetzt. Allen Unterstützern sei an dieser Stelle von Herzen gedankt.

Lassen Sie sich inspirieren!

Maria Reinisch